Mitteilungen

Pressemitteilung vom 30.04.2014

Preisverleihung im Wettbewerb »Aktiv für Demokratie und Toleranz« 2013 in Düsseldorf

Das Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster ist für seine »handlungsorientierten qualifizierten Schulungsmodule im Rahmen der Aktion NOTEINGANG« am 29.04.2014 in Düsseldorf ausgezeichnet worden. Zum dreizehnten Mal in Folge hat das Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt im Jahr 2013 den Wettbewerb »Aktiv für Demokratie und Toleranz« ausgeschrieben. 152 Vereine und Initiativen sind dem Aufruf gefolgt und haben eine Bewerbung eingereicht. Davon wurden in einem intensiven Auswertungsprozess im November 2013 vom Beirat des BfDT die 42 Preisträger/-innen ausgewählt und mit einem Preisgeld zwischen 2.000 Euro und 5.000 Euro prämiert.
Die zweite Preisverleihung erfolgte im Rahmen des Wettbewerbes »Aktiv für Demokratie und Toleranz« für sechs Preisträger/-innen aus Nordrhein-Westfalen. Die festliche Veranstaltung fand am 29. April 2014 von 17.00 bis 18.30 Uhr im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf statt. Der Minister für Arbeit, Integration und Soziales, Herr Guntram Schneider begrüßte die Gäste des Festaktes. Die Auszeichnung übernahm BfDT-Beiratsmitglied Herr Leo Monz, Leiter des Bereichs Migration & Qualifizierung beim DGB Bildungswerk e. V.

Auszeichnung für »Handlungsorientierte qualifizierte Schulungsmodule im Rahmen der Aktion NOTEINGANG« des Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster

Das »Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster« bietet seit 2003 mit dem Projekt »Noteingang« Zivilcourage-Schulungen für jung und alt an.
Das multiprofessionelle Team, bestehend aus der Polizei Münster, Beratungsstellen, der Kommune sowie freien Trägern, schult Institutionen und Geschäftsleute, die bereit sind ihre Haltung zur Zivilcourage weiterzuentwickeln. Nur in Verbindung mit der Teilnahme an einer solchen Schulung werden in Münster die Aufkleber mit der Aufschrift »Noteingang« vergeben, die signalisieren, dass diese Einrichtungen und Geschäfte Menschen, die mit oder ohne Gewalt bedroht werden, zur Seite stehen. Ziel des Projektes ist es, Zivilcourage zu stärken, Handlungskompetenz zu vermitteln und die Bereitschaft zur Hilfe sowie die Solidarität mit Betroffenen zu erhöhen. Dadurch sollen rassistische und diskriminierende Übergriffe vorgebeugt werden. Darüber hinaus wird den Teilnehmenden die Möglichkeit zur Vernetzung geboten. Als Multiplikatoren/-innen sorgen sie zudem dafür, dass das Projekt einen nachhaltigen Charakter erhält. (ausgezeichnet mit 2000 Euro).

Pressemeldung vom 13.06.2013

Schulung der Aktion Noteingang am 12.06.2013

Wie verhält man sich in Bedrohungs- oder Gewaltsituationen? Um die Beantwortung dieser Frage ging es jetzt bei einer Schulung im Jugendinformations- und -bildungszentrum (Jib), eine Einrichtung des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster. 15 Teilnehmende nahmen an einem Deeskalationstraining im Rahmen der Aktion Noteingang teil.
Einen Vormittag lang ging es darum, wie man Mitmenschen in Bedrohungs- und Gewaltsituationen qualifiziert Schutz anbieten kann. »Zivilcourage ist, wie Erste Hilfe, erlernbar«, betont Michael Geringhoff, der zusammen mit Kirsten Rolf, stellvertretend für das Netzwerk Gewaltprävention Münster, die Schulung geleitet hat. So ging es in den vier Stunden nicht nur um konkrete Methoden zur Deeskalation wie die räumliche Trennung der Kontrahenten, sondern auch um die Themen Körpersprache und Kommunikation.
Die beiden Deeskalationstrainer geben wichtige Hintergrundinformationen, die einleuchtend die Sachverhalte klären. So erzeugt zum Beispiel heftiges und hastiges Gestikulieren einen weiteren Adrenalinschub, der einer Entspannung der Situation entgegenwirkt.
Nickend erinnern sich die Teilnehmer an die schon erwähnten biochemischen Reaktionen im Körper. Allgemein geht es beim Thema Körpersprache darum, »wie man sich aufstellt«, erläutert Kirsten Rolf. Der Begriff, einen Standpunkt zu beziehen, kann hier sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinn verstanden werden.
Rollenspiele zeigen den Teilnehmenden anschaulich, was in Konfliktsituationen funktionieren kann. Allerdings gebe es kein Patentrezept, so Geringhoff. Ein zentraler Punkt sei jedoch die Vorbereitung: Wer eine Bedrohungssituation schon vorher durchgespielt hat, hat mehr Handlungsmöglichkeiten. Zum Abschluss des Trainings bekamen die Teilnehmer aus verschiedenen münsteraner Einrichtungen noch Informationsmaterial mit Hinweisen und Verhaltenstipps. Ziel der 1998 gegründeten Aktion Noteingang ist nicht nur die Solidarität mit möglichen Opfern sondern auch mit hilfsbereiten Menschen. Bisher nehmen in Münster 60 Einrichtungen an der Aktion teil.
Die Trainings im Jib, einer Einrichtung des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien, sind ein präventiver Baustein des Erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes. Inhouse-Schulungen für Teams von interessierten Einrichtungen sind ebenso möglich wie auch Einzelmeldungen von Institutionsvertretern. Wer mehr über die Aktion Noteingang erfahren und sich aktiv beteiligen möchte, kann sich via E-Mail (jib[at]stadt-muenster.de) oder telefonisch unter 02 51/4 92-58 54 informieren.

Pressemeldung vom 24.11.2011

12. Münsteraner Konflikttagung – 130 pädagogische Fachkräfte lernten erfolgreiche Anti-Gewalt-Konzepte wie »Die neue Autorität« kennen

Welcher Lehrer kennt es nicht, das Gefühl, einen Schüler, der ständig Ärger macht, wochenlang die Schule schwänzt oder in fast jeder Pause in eine Prügelei verwickelt ist, manchmal schon gar nicht mehr sehen zu wollen? Warum Pädagogen dennoch immer für diese Schüler »da sein« sollten, zeigt ein neues Konzept von Haim Omer, das auf Nähe und Präsenz sowie die Fortdauer von Beziehungen bei gleichzeitiger Ablehnung
bestimmter destruktiver Verhaltensweisen setzt. Erfolgreiche Konzepte zur Gewaltprävention an Schulen und in der Jugendhilfe wie dieses Konzept der »Neuen Autorität« lernten am Donnerstag rund 130 pädagogische Fachkräfte aus Schule und Jugendhilfe bei der 12. Münsteraner Konflikttagung des Netzwerks Gewaltprävention & Konfliktregelung Münster im Stadtweinhaus kennen. Das Netzwerk bietet Hilfe und Informationen bei Ausgrenzungen, Vorurteilen und Rassismus und setzt sich für mehr Vertrauen, gegenseitigen Respekt und Eigenverantwortung ein.
Bei der Fachtagung 2011 ging es in Vorträgen und Workshops um das Thema »Trotz Konflikten... in Kontakt bleiben!« Federführend organisiert wurde die Fachtagung von Kirsten Rolf vom Arbeitskreis Konstruktive Konfliktkultur (akkku) e.V. Münster. Gefördert wurde die Veranstaltung vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien, vom Amt für Schule und Weiterbildung und vom Kriminalpräventiven Rat der Stadt Münster. Schirmherr war der münstersche Oberbürgermeister Markus Lewe. Bundesweit werden täglich 250 Schüler bei Konflikten verletzt, erklärte Michael Geringhoff, Leiter des Jugendinformations- und -bildungszentrums (Jib) der Stadt Münster. Die Zahl der Verletzten sei in den vergangenen Jahren zwar gesunken, doch die Schwere der Fälle nimmt zu. So wird nachgetreten, auch wenn jemand bereits am Boden liegt.
Daher stellten die Mitglieder des Netzwerks den Teilnehmern nun verschiedene Mög-lichkeiten, Methoden und Konzepte vor, ihre Handlungsoptionen im Schulalltag zu erweitern. Die Osnabrücker Sozialpädagogin Ruth Tillner ging zu Beginn in ihrem Impulsvortrag auf das Thema »Ich bin da, auch wenn es schwierig wird« ein. Dabei rief sie alle erziehenden Erwachsenen von den Eltern bis zu den Lehrern dazu auf, »verlorengegangene Präsenz wieder her zu stellen oder auszubauen.« Sie sollten mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu bleiben und »da sein, auch wenn es brenzlig wird« und ihnen vor allem Schutz gewähren. Präsenz bedeute hierbei allerdings keine Methode zur (Wieder-)-erlangung der von Furcht und Distanz geprägten traditionellen Autorität. Viel-mehr wird sie als Haltung verstanden, die die Grundlage für die durch Nähe und Präsenz überzeugende »Neue Autorität« bildet. Anhand von Beispielen aus Schule und Alltag zeigte Tillner, wie sich Eskalationsdynamiken durch das auf Nähe und wachsame Sorge setzend Konzept unterbrechen lassen. So sollten Schulverweigerer statt mit Ironie mit warmen Begrüßungsworten an der Schultür willkommen geheißen werden. Nachbarn und Jugendgruppen könnten gemeinsam bei Spaziergängen
durchs Viertel nach Lösungen für Vandalismus und nächtliche Ruhestörungen suchen. Und prügelnde Schüler könnten dazu verpflichtet werden, sich in den Pausen alle drei Minuten bei der Pausenaufsicht zu melden, um dort ihren Laufzettel abzeichnen zu lassen. Tipps zum Lösen spezieller Konflikte – von sexualisierter Gewalt über Cybermobbing bis zum Satanismus - gab es in den anschließenden Workshops.

Pressemeldung vom 28.09.2011

Präsenz zeigen bei Konflikten - 12. Münsteraner Konflikttagung findet am 17. November im Stadtweinhaus
statt

»Trotz Konflikten... in Kontakt bleiben! Erfolgreiche Konzepte der Gewaltprävention an Schulen und in der Jugendhilfe« – so das Motto der 12. Münsteraner Konflikttagung des Netzwerks Gewaltprävention & Konfliktregelung Münster. Sie findet am Donnerstag 17. November von 9 bis 16 Uhr im Stadtweinhaus am Prinzipalmarkt 8–9 statt.
»Ein beziehungsreicher Kontakt zu Kindern und Jugendlichen bildet die Basis unseres pädagogischen Handelns im Alltag«, weiß Michael Geringhoff, Leiter des Jugendinformations- und -bildungszentrums (Jib) der Stadt Münster. Doch besonders in schwierigen und konfliktreichen Situationen wird die Tragfähigkeit der Beziehung auf die Probe gestellt. »Wie es gelingen kann, trotz Konflikten in Kontakt zu bleiben, soll daher der Schwerpunkt unserer diesjährigen Konflikttagung sein«, erklärt Organisatorin Kirsten Rolf vom akkku e.V. Münster. Die Tagung richtet sich insbesondere an pädagogische Fachkräfte in Schule und Jugendhilfe.
Zu Beginn gibt es einen Impulsvortrag der Osnabrücker Sozialpädagogin Ruth Tillner zum Thema »Ich bin da, auch wenn es schwierig wird.« In 12 verschiedenen Workshops, die allesamt von Mitgliedern der Netzwerkinstitutionen geleitet werden, werden anschließend Möglichkeiten, Methoden und Konzepte vorgestellt, die die Handlungsoptionen im (Schul-) Alltag erweitern können und hilfreich sind. Nicole M. Gerlach (Gewalt Akademie Villigst) lädt das Fachpublikum zur Reflexion des eigenen beruflichen Handelns und zum Entwickeln von Handlungsalternativen in schwierigen Situationen ein. Lioba Schroers (Schulpsychologie Münster) gibt Auskunft darüber, was zu tun ist, wenn Internet-Kontakte zu Konflikten führen. Auf die Einbeziehung des Offenen Ganztags und »faires Streiten« bei unruhigen, aggressiven und verstörten Grundschülern setzt Sieglinde Willms (Konfliktarbeit Haus Kloppenburg). »Satanismus: Spinnerei oder Gefahr?« fragt Brigitte Hahn (Bistum Münster). Cäcilia Rempe (Deutscher Kinderschutzbund Münster) stellt Übungen zur Lösung von Konflikten zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften auf der Basis des Elternkurses „Starke Eltern - starke Kinder“ vor. Ein Deeskalationstraining, das sich mit Grenzen und Regeln in der Arbeit mit Kindern ab 10 Jahren beschäftigt, zeigen Katja Grünewald und Marion Henkensiefken (VIP Münster). Andreas Raude (asb – arbeitskreis soziale bildung und beratung e.V.) führt in systemische Arbeitsweisen bei Mobbing und Konflikten ein. Einblicke in die schulischen Infoveranstaltungen zum Thema sexualisierte Gewalt und sexueller Missbrauch ab Klasse 8 geben der Christoph Muck und Christine Gelbhardt (Zartbitter Münster e.V.). Einen handlungsorientierten Workshop zum Umgang mit gewaltbereiten Kindern und Jugendlichen unter dem Motto „Stärker ohne Gewalt“ bietet der Michael Geringhoff (Jib, Stadt Münster) an. »Schwul mich nicht an - Homophobie (k)ein Thema in der Schule?« ist Thema von Beate Martin und Andreas Häner (pro familia Münster). Andreas Moorkamp (SKM Münster) beschäftigt sich mit der Kontakt- und Beziehungsgestaltung in der Arbeit mit gewaltbereiten/gewalttätigen Kindern und Jugendlichen. »Mann« muss anders über sich denken, um anders handeln zu können, sagt der Manfred Hardt (Diakonie Münster - Beratungs- und BildungsCentrum) und zeigt Beratungsmöglichkeiten für gewaltbereite Männer auf.
Gefördert wird die Konflikttagung vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien, dem Amt für Schule und Weiterbildung und dem Kriminalpräventivem Rat der Stadt Münster. Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Markus Lewe übernommen.
Alle weiteren Infos zur Anmeldung und zu den Workshops finden Sie auf dieser Webseite unter dem Menüpunkt Tagung 2011.

Pressemeldung vom 01.06.2011

Acht neue Noteingänge – »Netzwerk Gewaltprävention Münster« schulte Kinderhauser Kaufleute

Die Werbegemeinschaft Kinderhaus ist neuer Bündnispartner der bundesweiten »Aktion Noteingang.« Um Bündnispartner werden zu können, hatten elf Mitglieder der Werbegemeinschaft in der vergangenen Woche an einer Schulung des Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster teilgenommen. Einen Vormittag lang lernten die Geschäftsleute dabei, wie sie Menschen in Bedrohungs- oder Gewaltsituationen Schutzräume bieten können ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Am Freitag konnten die ersten »Noteingang-Aufkleber« an den Türen von acht Geschäften rund um den Idenbrockplatz angebracht werden. Darunter sind Geschäfte von der Apotheke bis zum Zeitschriften-Laden. Angeboten wurde das dreistündige Training vom »Netzwerk Gewaltprävention und Konfliktregelung Münster«. Koordiniert wird die »Aktion Noteingang« in Münster von Michael Geringhoff vom Jib, einer Einrichtung des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster. Geschult wurden die Kaufleute von Netzwerk-Partnern wie Reinhard Zumdick vom Kommissariat Vorbeugung des Polizeipräsidiums Münster und den Anti-Gewalt-Trainern Olaf Schawe und Petra Wilde und Christiane Gelbhardt von Zartbitter.
Die Kinderhauser Brillen-Fachgeschäftsinhaberin Karin Bell zeigte sich hellauf begeistert von dieser Schulung. Sie lernte beispielsweise, wie wirkungsvoll bereits simple »Stopp-Gesten« sein können, damit Konflikte unter Kindern und Jugendlichen nicht eskalieren. Daher rät sie allen Münsteraner Kaufleuten, es den Vorreitern von der Kinderhauser Werbegemeinschaft gleich zu tun und sich ebenfalls schulen zu lassen.
Denn: »Es lohnt sich, diese Arbeitszeit zu investieren«, ist sich auch Werbegemeinschaftsvorsitzender Berthold Ostlinning sicher. Damit die Kinderhauser Kaufleute ihr Wissen vertiefen können und auch ihre Mitarbeiter auf mögliche Konflikte besser vorbereitet sind, wünschen sich die Kinderhauser eine monatliche Rollenspiel-Übungsstunde. Gerne im Kinderhauser »Wuddi«, einer weiteren Einrichtung des Jugendamtes, die laut Wuddi-Leiter Dieter Schmitz bereits seit vielen Jahren »Noteingangs«-Partner ist. Vereine, Institutionen, Ämter und Initiativen aus anderen münsterschen Stadtteilen, die ebenfalls gewalttätigen, antisemitischen, rassistischen und diskriminierenden Angriffen vorbeugen möchten, können sich an das Jib wenden. Sie werden kostenlos in Theorie und Praxis geschult und erhalten viele konkrete Verhaltenstipps sowie Infomaterialien und mehrsprachige Noteingang-Aufkleber für ihre Ladenlokale oder Einrichtungen.